Beitrag zur Lage - 07.03.2022

Unser Verein organisiert seit 2020 europäische Jugend- und Erwachsenenbildungsprogramme sowie Begegnungsprojekte. Durch unsere Arbeit haben wir auch in der Ukraine Partnerorganisationen und kennen ehemalige Freiwillige und Programteilnehmerinnen. So arbeiten wir zum Beispiel mit der Jugendorganisation der ukrainischen Pfadfinder „Plast- National Scout Organization of Ukraine“ mit über 13.000 Mitgliedern in ganz Europa zusammen.

Mit ihrer Hilfe und der Hilfe einer Gruppe von polnischen Freiwilligen  konnten wir in den letzten zwei Wochen Freunde und  ehemaligen Volunteers und ihre Familien aus der Ukraine evakuieren, sowie Material und Lebensmittel nach Lviv bringen .

Unser Freund Max ist in der Stadt Lviv geblieben und unterstützt dort eine Gruppe von polnischen Ehrenamtlichen, die derzeit ganz allein die bis zu 20.000 Menschen versorgen und betreuen, welche Tag für Tag nach endlosen Irrfahrten aus den Zügen nach Lviv strömen. Außerdem sind es diese Ehrenamtlichen aus Polen, die neben den wenigen städtischen Bussen die einzigen Möglichkeiten zur Weiterfahrt an die 80 Kilometer entfernte Grenze bieten, da es keine Flug- oder Zugverbindung aus der Ukraine gibt. Mit ihren privaten Kleintransportern und alten Bussen fahren sie bis zu dreimal am Tag die fast zwei stündige Strecke um Frauen, Kinder und Alte sicher an die polnische Grenze zu bringen. Auch an den Grenzposten sind es vor allem freiwillige Helfer aus Polen, die Suppe ausgeben und Decken verteilen, für die manchmal tagelang wartenden Menschen. Es ist anzunehmen, dass sich die Versorgungslage in der Stadt in den nächsten Tagen und Wochen dramatisch verschlechtern wird, da sich die Bevölkerung Lviv‘s bei den derzeitigen Fluchtbewegungen bald verdoppeln wird und bisher erst weniger als 6% der Bevölkerung fliehen konnten.

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