Adresse
Wendenstraße 10,
99089 Erfurt, Thüringen
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag: 10:00 - 18:00
Grüne Zukunft gestalten: Ein lokaler Forschungsbericht über Jugendbeteiligung an Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Deutschland
Die umfassende Analyse von Umfragen mit jungen Menschen, Interviews mit Fachkräften der Jugendarbeit sowie Best-Practice-Initiativen in Deutschland zeigt ein erhebliches Potenzial für die Beteiligung junger Menschen am Klimaschutz, das von einem allgemein hohen Umweltbewusstsein getragen wird. Dieses Potenzial wird jedoch häufig durch ein komplexes Zusammenspiel psychologischer, systemischer und kultureller Barrieren eingeschränkt. Junge Menschen kämpfen mit Klimaangst und einem Gefühl der Ohnmacht, das durch einen wahrgenommenen Mangel an praktischen, wirkungsvollen Beteiligungsmöglichkeiten und einem Informationsdefizit über vorhandene Ressourcen verstärkt wird. Eine Präferenz für Bequemlichkeit und eine unterschwellige Schuldzuweisungskultur erschweren zusätzlich eine breite und nachhaltige Beteiligung.
Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich eindeutig die Wirksamkeit von erfahrungsbasiertem, praktischem und partizipativem Lernen. Initiativen, die emotionale Verbindungen zur Natur fördern, strukturierte Begleitung bieten und komplexe Probleme in handhabbare Schritte unterteilen, sind am erfolgreichsten darin, echte und dauerhafte Beteiligung zu fördern. Der Erfolg lokaler, von Jugendlichen initiierter Projekte unterstreicht deren Fähigkeit, gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen und politische Prozesse zu beeinflussen.
Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, ist ein umfassendes, mehrschichtiges Maßnahmenpaket erforderlich. Es bedarf eines pädagogischen Wandels hin zu inspirierender, ganzheitlicher und handlungsorientierter Bildung. Gleichzeitig ist eine starke Unterstützung für Fachkräfte der Jugendarbeit durch professionelle Weiterbildung und stabile Arbeitsbedingungen notwendig. Entscheidend sind auch systemische Reformen auf Seiten der Kommunen und politischen Entscheidungsträger. Dazu gehören der Aufbau zentraler Informationsplattformen, die Bereitstellung fester Räume, die Integration von Umweltbildung in die formalen Lehrpläne sowie die Umsetzung von Maßnahmen, die nachhaltiges Verhalten belohnen und gleichzeitig die aktive Zusammenarbeit mit Jugendorganisationen fördern. Die systematische Evaluation und Verbreitung erfolgreicher Programme ist ebenfalls von zentraler Bedeutung, um Transparenz zu gewährleisten und die Nachahmung bewährter Ansätze zu ermöglichen.
Letztlich erfordert die Befähigung der nächsten Generation für eine nachhaltige Zukunft eine gemeinsame Anstrengung, die über Einzelinitiativen hinausgeht. Durch den Aufbau eines unterstützenden Ökosystems, das ein starkes Gemeinschaftsgefühl und Zugehörigkeit fördert, und durch die gezielte Beseitigung identifizierter Hürden kann Thüringen eine Generation junger Menschen heranbilden, die nicht nur umweltbewusst ist, sondern als echte Veränderungsträger im Kampf gegen den Klimawandel wirkt.
Hier den lokalen Bericht für Green Seeds herunterladen: