Greencademy

Der Klimawandel, globale Pandemien, Wüstenbildung und chronische Krankheiten sind mit Abstand die größten Herausforderungen, denen unsere Zivilisation heute gegenübersteht. Meist handelt es sich dabei um Symptome, die vor allem durch kurzfristige und wenig ganzheitlich gedachte Marktkreisläufe und Landnutzungskonzepte verursacht werden. Direkte Folgen wie Bodendegeneration, extremer Rückgang der Biodiversität und großer Verlust an Co2-bindender Biomasse, sowie ein starker Rückgang natürlicher Ressourcenzonen für unentdeckte Wirkstoffe und Arten bedrohen das Leben auf unserem Planeten. Wir meinen es braucht alternative Lösungen zur Herstellung von Lebensmitteln und Kraftstoffen, sowie nachhaltige und ganzheitliche Konzepte die den genannten Problemen entgegenwirken. Dazu starteten wir mit unserem Programm zum Aufbau eines transeuropäischen Netzwerks von Organisationen und Institutionen, um junge Menschen als Multiplikatoren und Gründer von Initiativen zu aktivieren, zu professionalisieren und zu verbinden, damit sie praktisch anwendbare Methoden und Programme zur Umsetzung einer Agrarwende entwickeln können. Durch dieses Programm sollen jungen Menschen das Rüstzeug an die Hand bekommen, ihre Ideen zu Konzepten weiter zu entwickeln und effektiv und dynamisch über Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten, Wissen und Erfahrungen schneller auszutauschen um ein transeuropäisches Netzwerk von Akteuren für ganzheitliche und regenerative Landwirtschaft und Lebensweise aufzubauen.

 

Greencademy Jugendaustausch 2022

Greencademy – Jugendaustausch 2022

Vom 5. bis 14. September 2022 trafen sich 30 junge Menschen aus ganz Europa für 10 Tage im wunderschönen Mariengarten, einem historischen Obstgarten im Süden Erfurts, zur zweiten Greencademy-Jugendbegegnung. Ziel des Austauschs war es, junge Menschen zu motivieren und zu ermutigen, ihren eigenen Beitrag zu einem Wandel in der Agrarindustrie und der Lebensmittelproduktion zu leisten.

Zu den Teilnehmern gehörten junge Landwirte und Auszubildende in grünen Berufen, Studenten aus den Bereichen Umwelttechnik, Geopolitik und Agrarwirtschaft sowie andere Interessierte, die lernen und sich für eine grünere Zukunft engagieren wollen.

Während des gesamten Austauschs erhielten die Teilnehmer neue Informationen und Updates über den Stand der Branche. Der wichtigste Teil des Austauschs war jedoch zweifellos die Möglichkeit für die Teilnehmer, ihre eigenen Erfahrungen und Ideen mit anderen zu teilen. Während der drei Aktionstage erarbeiteten sie eigene Ideen und bereiteten diese in Präsentationsformaten auf, die sie dann im Erfurter Klima-Pavillon im Garten der Vereine Vertretern verschiedener Umweltinitiativen und -organisationen sowie Vertretern des Erfurter Umweltamtes vorstellten.

Natürlich unternahmen die Teilnehmer auch Ausflüge in die Thüringer Landschaft. So besuchten sie zum Beispiel die ökologische Hofgemeinschaft in Cobstädt und lernten historisch bedeutsame Orte in der Entwicklung des Gartenbaus im Raum Erfurt kennen.

Der vielleicht wichtigste Teil dieses Jugendaustausches war es, das Netzwerk der Jugendlichen zu erweitern und ihnen den Mut zu geben, sich für eine grünere und gerechtere Zukunft einzusetzen und diese aktiv zu gestalten. Der Austausch bot jungen Menschen eine Plattform, um zusammenzukommen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam an innovativen Lösungen für die Herausforderungen in der Agrarindustrie und der Lebensmittelproduktion zu arbeiten.

Die Greencademy-Jugendbegegnung 2022 zeigte die Kraft der Zusammenarbeit und das Potenzial junger Menschen, bei der Schaffung einer grüneren und nachhaltigeren Zukunft etwas zu bewirken.

Ermöglicht wurde dieses Projekt durch eine Kofinanzierung das Erasmus+ Programms und Mittel des Landes Thüringen

Greencademy - Jugendaustausch 2021

Greencademy – Jugendaustausch 2021
Vom 21. bis 30. September fand unser Europäischer Jugendaustausch im Rahmen des Greencademy Programms statt. Im Mariengarten einem traditionellen Streuobstgarten im Süden Erfurts bezogen die Teilnehmer:innen aus ganz Europa ihr Quartier. 
In den ersten Tagen führte die Teilnehmer:innen der Experte für holistic management, Leon Bucher, an die Thematik regenerativer Landwirtschaft heran.
Viele der Jugendlichen wuchsen auf landwirtschaftlichen Betrieben auf, arbeiten selbst in diesem Bereich oder studieren umweltbezogenen Fachrichtungen. Sie berichteten wie die Landwirtschaft in ihren Heimatländern gehandhabt wird und welchen Herausforderungen sich die Landwirte durch die Klimakrise und einer globalen Wirtschaft gegenübersehen.
Durch beispielsweise die Entnahme von Bodenproben direkt vor Ort, lernten die Teilnehmer:innen eine simple Methode kennen, ihre direkte Umgebung besser einzuschätzen und nach ganzheitlichen Prinzipien zu beurteilen.
Auf einer Fahrradtour nach Cobstädt zehn Kilometer vor Erfurt sahen die Teilnehmer:innen vielerorts Beispiele für bereits erodierte Böden, die sich über hunderte Hektar ersteckten. Wo einst fruchtbare Schwarzerde den Boden bedeckte, haben Futtermais- und Weizenanbau in riesigen Monokulturen, die Biodiversität stark eingeschränkt und wurden so zum Wegbereiter beschleunigter Bodenerosion.
Im LebensGut Cobstädt einem sozialökologischen Gemeinschaftsprojekt, sahen die Teilnehmer hingegen einen naturnahen, ganzheitlich agierenden Landwirtschaftsbetrieb. Eine Lebensgemeinschaft aus einem Netzwerk von neun Höfen bewirtschaftet dort 12 Hektar mit einem nachhaltigen Agraröko- und Anbausystem und ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kulturpflanzenanbau und Biodiversität gefördert werden können und zugleich ein langfristig wirtschaftlich Erfolgreich garantiert werden kann.
In den nächsten Tagen besuchten die Jugendlichen außerdem den Erfurter Kressepark, eine der ältesten Aquaponic Anlagen der Europas und erfuhren mehr über die Bedeutung der Pflanzenkultivierung und Saatgutzucht in der Geschichte Erfurts.
In verschiedenen Projektgruppen formten sie in den nächsten Tagen ihre eigenen Ideen für eine regenerative und ganzheitliche Landwirtschaft zu Präsentationen, welche sie auf der Erfurter Bundesgartenschau, lokalen Akteuren vorstellten.
Dabei wurden zum Beispiel Konzepte zu Urban Farming, Arbeitsnetzwerken für Bauern und Initiativen oder Prototypen für die Umsetzung ganzheitlicher regenerativer Lebensweisen entwickelt.
Am letzten Tag setzten sich alle Teilnehmer:innen zusammen und besprachen wie sie in Zukunft weiter zusammen an der Idee eines Greencademynetzwerks arbeiten können.

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